Manfred und Andrea auf dem Tandem in drei Etappen von Österreich in den Kaukasus

Am 26.06.2013 stehen in Sevan plötzlich Manfred und Andrea mit ihrem großen roten Tandem neben mir. Es ist Mittag und sie sind genau wie ich auf der Suche nach einem Restaurant. Das ist hier in Armenien gar nicht so leicht. Zum Einen gibt es nicht so viele und zum Anderen sind sie gar nicht so leicht zu erkennen. Wir fragen uns so gut es geht durch, finden aber tatsächlich keines. Uns bleibt nur ein Imbiss ohne Sitzmöglichkeit. Wir bestellen und setzen uns kurzerhand auf die Stufen vor dem Imbiss, wo uns dann das Essen auch serviert wird. Fast schon wieder cool. So essen wir zusammen und tauschen recht lange unsere Geschichten aus. Die beiden sind in drei Etappen von je einem Monat Länge von Österreich in den Kaukasus gefahren.
Mehr Infos gibt es auf ihrer Webseite.

Will aus den USA radelt von Istanbul nach Singapur. Branislav, Marek und Roman aus der Slowakei touren durch den Kaukasus.

Am 25.06.2013 treffe ich die vier auf dem Weg von Vanadzor nach Dijilan. Will ist für zwei Jahre auf Weltreise und erledigt die Strecke von Istanbul nach Singapur mit dem Fahrrad. Er will von Baku mit der Fähre nach Aktau in Kasachstan übersetzen. Ab Usbekistan hat er dann die gleiche Route wie ich.
Hier seine Webseite.
Die drei netten Slowaken hat er erst gestern am Sevan-See getroffen. Sie sind für zwei Wochen in Armenien und Georgien unterwegs.
Alle vier fahren jetzt zusammen nach Tiflis, wo ich gerade herkomme.

Piotr fährt mit dem Fahrrad von Polen nach Armenien und zurück

Am 24.06.2013 kommt mir Piotr auf halbem Weg von Tiflis nach Eriwan entgegen. Er ist von Polen durch Osteuropa, die Türkei und Georgien nach Armenien geradelt und nun auf dem Rückweg. Von Georgien will er mit einer Fähre zur Ukraine übersetzen und dann zurück nach Polen fahren.
Er warnt mich vor einem ca. 1,5 km langen Tunnel auf meinem Weg. Dieser Tunnel ist für Radfahrer wahrhaftig ein Horror, komplett unbeleuchtet, also stockfinster und die Straße in katastrophalem Zustand. ADAC-Inspektoren würden einen Ohnmachtsanfall kriegen.
Piotr schenkt mir noch eine Karte von Armenien, gibt mir ein paar Übernachtungstipps und verabschiedet sich dann mit “Viva la Revolución”.
Ein verrückter, sehr sympathischer Kerl.

Matt und Alexei per Fahrrad von London nach Vietnam

Am 24.04.2013 treffe ich Matt und Alexei auf dem Campingplatz Sarka Hills in Bulgarien, kurz vor der Grenze zur Türkei. Die beiden sind vor ca. 5 Wochen in London gestartet und fahren auf ähnlicher Strecke wie ich. Ihr nächstes Ziel ist Istanbul, während ich allerdings über Izmir nach Kappadokien fahre.
Sie schlafen zu zweit in einem Zelt, dass kleiner ist als meins. Da komme ich mir etwas “oversized” vor.

Mircza fährt 650 km am Stück!

Am 21.04.2013 winkt mir Mircza in Balgarene/Bulgarien von einer gegenüber liegende Tankstelle zu. Er ist unterwegs von Ruse zur griechischen Grenze in der Nähe von Thessaloniki. Mal eben 650km. Übernachten wird er bei einer Couchsurferin, wie er zurück kommt, weiß er noch nicht.

Eine französische Schulklasse radelt von Istanbul nach Straßburg

Am 18.04.2013 erreiche ich abends mein Hotel in Calafat/Rumänien. Auf dem Parkplatz fallen mir sofort jede Menge Radlerklamotten an Wäscheleinen auf. Im Hof liegen säuberlich im Kreis abgelegt 35 Mountainbikes. Ich spreche zwei Jugendliche an und sie erklären mir, dass ihre gesamte Schulklasse im Rahmen eines Projektes von Istanbul nach Straßburg fährt. Später komme ich mit dem Organisator und zwei Kollegen ins Gespräch. Es handelt sich um eine Schulklasse der französischen Schule in Istanbul. Sie sind mit 24 Schülern, 15 Lehrern, einem Reisebus und drei Transportern unterwegs. Vier Personen fahren die Busse, der Rest radelt (ohne Gepäck). Einen Monat haben sie Zeit. Was für ein organisatorischer Aufwand!


Hier kann man sie im Internet verfolgen.

Terry radelt um die Welt

Am 15.04.2013 fahre ich abends in Bela Crkva/Serbien frisch geduscht vom Hotel in das nette kleine Zentrum, um noch was zu trinken. Es ist schon dunkel. Da sehe ich einen suchend umherblickenden Tourenradler. Er ist auf der Suche nach einem Hotel. Ich spreche ihn an und empfehle ihm meine Unterkunft. Am nächsten Morgen treffen wir uns wieder. Terry ist Kanadier und hat erst nach seiner Pensionierung mit dem Tourenradeln angefangen. Unter anderem ist er schon von Istanbul nach China geradelt und kann mir wertvolle Tipps geben. Zur Zeit ist er von Istanbul nach Amsterdam unterwegs.

PS. Terry ist 72 Jahre alt, sieht aber wesentlich jünger aus. Seine Erklärung: “Seit ich radfahre, werde ich jünger!”

Hier geht es zu Terry’s interessantem Blog.

Rini und Bettie pilgern zu Fuß von Zwolle nach Rom

Am 19.03.13 überhole ich die beiden sympathischen Holländer kurz vor Boppard. Sie sind zu Fuß mit einem vollgepackten Bollerwagen unterwegs und tragen große Muscheln um den Hals. Da muss ich natürlich sofort anhalten. Vor 14 Tagen sind sie in Zwolle gestartet, pilgern nach Rom und wollen dort im Juni ankommen. Zum Abschied gibt mir Bettie einen kleinen Glücksbringer, der mich auf meiner Reise beschützen soll. Ist das nicht rührend?

Peter auf dem Fahrrad von Wesseling nach Rom

Am 18.03.13 spricht mich Peter in Wesseling an. Ich suche gerade den Zugang zum Rhein. Das ist hier etwas schwierig. Der schöne Rheinradweg wird nämlich durch den großen Industriekomplex (u.a. Shell) unterbrochen und die Fahrradwegweiser verbannen einen viel zu lange auf unschöne Straßen. Das kenne ich schon, und ich weiß, dass es einen verborgenen Weg gibt, der mich viel früher wieder zum Rhein führt. Nur heute finde ich ihn nicht. Während ich suche, kommt Peter, um die 50 Jahre alt, daher und fragt “Willst du zum Rhein?”. Als ich bejahe, sagt er “Fahr mir hinterher, es sind nur 1,5 km”. Und so legt er los und wir unterhalten uns ein wenig. Er wird im Mai nach Rom fahren und hat sich eigens dafür ein neues Fahrrad gekauft, das er jetzt testet. Er fährt auch allein, “um zu sich zu finden”. Zusammen mit seiner Frau geht es dann wieder zurück.

Andere Verrückte

Auf so einer Reise trifft man viele interessante Menschen. Diese Seite möchte ich meinen Gleichgesinnten widmen. In diesem Falle also den Fernradlern und anderen Verrückten, die sich wagemutig und heldenhaft, allein oder in der Gruppe, aufmachen, um in der Ferne sich selbst, das Banale und das Abenteuer, kurz die Vielfalt unseres Lebens, hautnah zu erfahren.

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