Daniel, Mara, Jenny, Julie und Andy auf Tour


Start der Reise

19.08.2017
  
  : 15°C
Hafnarfjörður, Capital Region / Island

Heute Morgen ging es in Berlin etwas chaotisch los. 5 Fahrräder mussten sicher in Kartons verpackt werden, Gepäck wurde nochmal gecheckt und das große Chaos im Hause Maczionsek musste noch beseitigt werden. Schließlich konnten wir mit 3 vollgepackten Autos in Richtung Tegel Airport starten. Dort verlief alles problemlos und mit einer Stunde Verspätung flogen wir nach Keflavik. Dort am Flughafen gab es eine Fahrrad-Werkstatt, wo wir 2 1/2 h unsere Fahrräder zusammenschraubten. Gegen Abend fuhren wir dann los, wir hatten uns gegen den teuren Bus nach Reykjavik entschieden. Die Strecke ging nur an der Schnellstraße entlang, die isländische Landschaft ist aber sehr beeindruckend. Der Hunger wurde während der Fahrt immer größer und Andy fantasierte schon von gebratenen Eistauchern. Am Campingplatz angekommen trafen wir den selben Typen wieder, der uns schon in Keflavik am Flughafen mit den Fahrrädern geholfen hatte und dann wurde erstmal gekocht! Für den nächsten Tag ist Sightseeing in Reykjavik geplant.

Heute gefahren: 41 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Höchsttemperatur 15C. Wind aus SSO mit 15 bis 25 km/h.
20.08.2017
  
  : 17°C
Saurbaer, Capital Region / Island

Heute morgen fuhren wir recht früh nach Reykjavik. Nachdem wir gratis Kaffee in der Touristeninfo abgestaubt hatten, erkundeten wir kurz die Stadt. Unsere Gruppe hatte sich etwas vergrößert, da Daniel 2.0 (der Typ vom Flughafen) sich uns angeschlossen hatte. Der erste Teil der Strecke war super, es gab große Fahrradwege und die Aussicht auf die Bucht von Reykjavik war super. Später wurde es etwas abenteuerlicher. Die Wege waren nicht mehr asphaltiert und auf dem groben Schotter lies es sich schwer fahren. So kamen wir nur langsam voran. Die eigentlich geplante Strecke stellte sich als stark befahrener Highway heraus, den wir soweit es ging umfahren wollten. Heute zelten wir an einem kleinen idyllischen Bach mitten im Nirgendwo. Zum Essen gab es Spätzle aus der Tüte mit Reis, den wir am Flughafen gefunden hatten. War aber lecker.

Heute gefahren: 74 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Bedeckt. Höchsttemperatur 16C. Wind aus S mit 10 bis 15 km/h.
21.08.2017
  
  : 20°C
Borgarnes, Vesturland / Island

Heute morgen sind wird früh aufgestanden. Nach dem Frühstück haben wir uns Reis für unterwegs gekocht. Als wir uns dann schließlich auf den Weg machten kamen auch schnell an einige schöne Wasserfälle und Orte vorbei welche sich für kleine Pausen eigneten. Die Strecke wurde zum Teil ziemlich bergig. Mara hatte einen spektakulären Sturz auf einer Schotterpiste, verletzte sich aber nicht schlimm. Irgendwann merkten wir, dass auf der geplanten Route keine Supermärkte kommen würden, deshalb trampten zwei von uns bis zum nächsten Supermarkt, damit wir wenigstens für den nächsten Tag noch was zu essen haben. Leider hatte der Supermarkt schon zu, jedoch überhäuften uns hilfsbereite Isländer, die anscheinend Mitleid mit hungrigen Radfahrern hatten, mit Essen. Wir fuhren abends noch ein paar Kilometer zu einem Campingplatz, auf dem es aber nur ein paar Toiletten und Waschbecken gab. Duschen kommen hoffentlich auf einem der nächsten Plätze, ansonsten sind wir bald eine Zumutung für alle, die uns riechen;) Bezahlen mussten wir für den Campingplatz aber nicht. Die kommende Route haben wir jetzt etwas umgeplant, sodass noch ein Stück durch Zivilisation fahren.

Heute gefahren: 73 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Meistens klar. Höchsttemperatur 18C. Wind aus N mit 10 bis 15 km/h.
22.08.2017
  
  : 18°C
Ás, Vesturland / Island

Heute morgen konnten wir uns etwas Zeit lassen, da der Supermarkt erst um 11 Uhr öffnete. Bei Bonus, dem billigsten Supermarkt in Island, kauften wir das notwendigste für die nächsten Tage. Erst um 1 Uhr fuhren wir los. Die Strecke war schön, jedoch wurde es irgendwann sehr windig. So beschlossen wir, dass nach knapp 60 km erst einmal Schluss sein sollte, und wir schlugen unsere Zelte an einem kleinen Fluss auf. Wir aßen Unmengen an Spaghetti und kochten literweise Tee, wozu wir noch 2 Franzosen einluden. Ansonsten sind hier keine Menschen weit und breit. Der Fluss ist kalt, aber Jenny badete dennoch. Morgen ist ein früher Aufbruch geplant.

Heute gefahren: 62 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Höchsttemperatur 16C. Wind aus NNO mit 10 bis 15 km/h.
23.08.2017
  
  : 0°C
Lækjamót, Norðurland Vestra / Island

Heute morgen schafften wir es mal etwas früher auf die Räder. Die Strecke war wieder sehr bergig und zum Teil war es echt windig. An einer Tankstelle machten wir Pause und aßen Mittag. Gegen Abend war der Plan wild zu zelten, das Land an der Straße war jedoch die ganze Strecke lang privat, sodass wir irgendwann einen Bauern fragen mussten, ob wir auf seinem Land Zelten dürfen. Zum nächsten Campingplatz wäre es zu weit gewesen. Jetzt dürfen wir auf dem Feld zelten und haben schönen Ausblick aufs Meer und auf die Berge.

Heute gefahren: 90 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Morgens bedeckt, nachmittags sonnig. Höchsttemperatur 15C. Wind aus NNW mit 10 bis 15 km/h.
24.08.2017
  
  : 13°C
Varmahlíð, Norðurland Vestra / Island

Heute morgen fuhren wir gegen 11 los. Zuerst war es noch nebelig, doch dann wurde das Wetter super und wir hatten zur Abwechslung mal Rückwind. Ein Anstieg war so steil, dass wir uns danach erst einmal im Fluss waschen mussten. Die kilometerlange Abfahrt war super. In einer Stadt mit unaussprechlichem Namen machten wir dann Mittagspause. In der Bank, wo wir Geld wechselten, gab es gratis Kaffee und Schokolade. Wir haben ordentlich zugeschlagen und können uns dort wohl nie wieder blicken lassen. Die Aussicht während der Fahrt war super. Der Campingplatz, auf dem wir jetzt sind, hat eine warme Dusche. Das war das Highlight des Tages und jetzt können wir uns wieder unter Menschen wagen. Morgen ist der Plan, nach Akureyri zu fahren. Die Strecke soll weit und sehr bergig sein, mal sehen, ob wir das schaffen.

Heute gefahren: 80 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Bedeckt. Höchsttemperatur 17C. Wind aus WSW mit 10 bis 15 km/h.
25.08.2017
  
  : 13°C
Akureyri, Norðurland Eystra / Island

Heute morgen waren wir extra früh aufgestanden, da ein früher Aufbruch geplant war. Dann beschlossen wir aber unsere Wäsche noch zu trocken. Eine 3/4 Stunde später war der Trockner durch und unsere Wäsche war nun ein warmer nasser Klumpen. Das Warten hatte sich also richtig gelohnt. Gegen 11 fuhren wir dann los. Der Anfang der Strecke ging nur bergauf. Bei der Mittagspause hatten wir super Aussicht auf eine Schlucht mit Wasserfall und verspeisten einen Marzipankuchen. Danach hatten wir eine 7 km lange Abfahrt, die richtig Spaß machte. Gemessene Höchstgeschwindigkeit: 66,1 km/h. Der Rest der Strecke verlief überraschend gut und schon gegen halb acht waren wir am Campingplatz. Dort trafen wir den Daniel vom Flughafen wieder, mit dem wir nun wieder eine Weile fahren werden. Nach einer Woche nur Fahrrad fahren ist morgen dann Entspannung im Schwimmbad von Akureyri angesagt.

Heute gefahren: 95 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Nachmittags Schauer. Höchsttemperatur 15C. Wind aus OSO mit 10 bis 15 km/h. Regenrisiko 50 %.
26.08.2017
  
  : 11°C
Akureyri, Norðurland Eystra / Island

Heute haben wir es uns richtig bequem gemacht. Bei Nieselregen haben wir erstmal in Ruhe gefrühstückt. Der Plan für den Tag war es einzukaufen und dann entspannt in die Therme zu gehen. Bis wir aber vom Campingplatz aufgebrochen sind, war es bestimmt halb zwölf. Im Regen sind wir zusammen mit dem zweiten Daniel zu Bonus gefahren und haben für die nächsten sechs Tage eingekauft. Mit kiloweise Nudeln, Reis, Hafeflocken, Rotkohl und Thunfisch beladen hatten wir schon Schwierigkeiten, das alles zu tragen. Deswegen sind Jenny und Daniel nochmal zurück zum Campingplatz gefahren, um Einkauf abzuladen. Danach sind wir dann endlich alle zusammen in die Therme gefahren. Mit etwa neun Euro Eintritt pro Person war es nicht gerade billig, aber definitiv sein Geld wert. Das Schwimmbad war mit fünf Becken zwischen 25 und 43 Grad, zwei Rutschen und einer Sauna ausgestattet. So haben wir bei 14 Grad für 3 Stunden im warmen Wasser gesessen und unsere erschöpften Muskeln entspannt. Abends haben wir noch auf dem Campingplatz gekocht. Den ersten Regentag haben wir so auf jeden Fall gut überstanden.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Morgens Schauer. Höchsttemperatur 9C. Wind aus NNW mit 15 bis 25 km/h. Regenrisiko 60 %.
27.08.2017
  
  : 11°C
Laugar, Norðurland Eystra / Island

Heute Morgen brachen wir in Rekordzeit auf. Um 6:45 klingelte der Wecker und um halb 9 saßen wir auf den Rädern. Morgens schien die Sonne wieder und die ersten 50 km bis Godafoss waren schnell geschafft. Mittlerweile waren wir so ausgehungert, dass Mara, Daniel, Julie und Andy nicht einmal die letzten 400 m zum Wasserfall liefen, sondern sofort anfingen zu kochen. Ungefähr eine Stunde später liefen wir dann alle runter zum Wasserfall und machten ungefähr eine Million Bilder. Godafoss sieht super beeindruckend aus. Es sind mehrere Wasserfälle, die einen Halbkreis bilden und man kann von allen Seiten nah ran und Bilder machen. Als 3 h später immer mehr Touri-Busse, voller mit Hightech-Kameras ausgestatteter Asiaten, ankamen, hatten wir genug und fuhren weiter. Da wir so viel Zeit am Godafoss verbracht hatten, beschlossen wir nur noch zum nächsten Campingplatz zu fahren. Dort fanden wir einen Sportplatz mit Hütte vor, wo man drinnen übernachten konnte. Es gab Duschen, eine Küche, Matratzen zum Schlafen und einen großen Tisch. Für uns purer Luxus. Wir könnten endlich unsere Wäsche trocknen, die seit Tagen nass war. Wir machten es uns richtig bequem und breiteten unser Chaos im ganzen Haus aus. Abends quatschten wir noch etwas mit dem anderen Daniel und Herbert, den wir auch auf der Strecke getroffen hatten. Die Route wurde noch weiter geplant und wir genossen es so richtig, mal ein Dach über dem Kopf zu haben und im Trockenen zu sitzen. Für den folgenden Tag ist geplant, dass wir uns aufteilen, ein Teil von uns möchte einen Abstecher ins Hochland machen und ein Teil fährt noch ein Stück weiter zum nächsten Campingplatz und wartet dort.

Heute gefahren: 72 km
Übernachtung: Hotel etc.
Wetteraussichten: Morgens leichter Regen. Höchsttemperatur 8C. Wind aus NNW mit 15 bis 30 km/h. Regenrisiko 60 %.
28.08.2017
  
  : 7°C
Vidhirholl, Norðurland Eystra / Island

Heute morgen frühstückten wir noch gemütlich in unsere Hütte. Bis wir alles aufgeräumt hatten und losfuhren, war es fast 11 Uhr. Wir fuhren in voller Regenmontur. Die ersten Kilometer gingen ziemlich steil bergauf. Schon nach ca. 25 km hielten wir kurz an, um uns ein bisschen die Landschaft anzuschauen. Plötzlich bekam Julie leuchtende Augen und wurde ganz aufgeregt. Sie hatte an einem Hotel ein Plakat mit all-you-can-eat Lunch-Buffet entdeckt. Der Preis war in Ordnung, also beschlossen wir, anstatt zu wandern, mal so richtig Mittag zu essen. Wir wurden zunächst etwas komisch gemustert, als wir das schicke Hotel betraten. Fünf Radfahrer in Regenjacken, Regenhosen, Gamaschen, Warnwesten und ziemlich durchnässt inmitten der normalen Hotelgäste. Wir bezahlten und fielen dann sofort über das Buffet her. Wir aßen uns durch mehrere Teller Forelle, Lamm, Kartoffeln, Reis und vieles mehr. Zwischendurch trauten wir uns auch mal an die isländischen Spezialitäten, wie verrotteten Hai (nicht empfehlenswert). Wir stockten außerdem unseren Vorrat an Teebeuteln und Schokolade auf und aßen dann noch viel mehr. Als das Buffet dann geplündert war und uns allen schlecht war, wankten wir aus dem Hotel. Die Hosen saßen nun etwas prall und die Liste an Orten, an denen wir uns nicht mehr blicken lassen können, war wieder länger geworden. Nun fuhren wir zu einem nahen Campingplatz, wo wir Herbert und den anderen Daniel trafen. Mit den beiden zusammen fuhren wir zu einer Höhle und einem Geysir. Die beiden blieben auf dem Campingplatz und wir fuhren weiter. Die Landschaft war super beeindruckend. Wir fuhren durch moosbewachsene Lavafelder, an dampfenden Böden und Vulkanen vorbei. Immer wieder mussten wir anhalten und Fotos machen. Es regnete den ganzen Tag, aber das konnte uns den Spaß nicht verderben. In Regen und Nebel hatten wir auch die erste Panne, Daniels Kette war gerissen. Er brauchte aber keine 5 min, um sie zu reparieren. Auf der Weiterfahrt wurde es immer nebliger und langsam wurde es dunkel. Der nächste Campingplatz war aber noch 20 km entfernt und auf Lavafeldern war Zeltaufschlagen unmöglich. Die Straße wurde irgendwann unbefestigt und die Sicht war miserabel. Gegen halb 12 kamen wir komplett durchnässt am Campingplatz an. Warme Duschen gab es nicht, also bauten wir einfach, so schnell es ging, die Zelte auf und legten uns in die warmen Schlafsäcke.

Heute gefahren: 90 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Meistens klar. Höchsttemperatur 12C. Wind aus W mit 15 bis 25 km/h.
29.08.2017
  
  : 11°C
Vidhirholl, Norðurland Eystra / Island

Nach unserer Nacht- und Nebelaktion am Vorabend waren wir alle ziemlich erschöpft und haben etwa bis 11 Uhr geschlafen. Als wir dann beim Aufwachen sahen, dass es immer noch nebelig war und nieselte, waren wir alle nicht so recht motiviert. Bei einem gemeinsamen Frühstück im großen Zelt besprochen wir nochmal den Plan für den Tag. Das schlechte Wetter und Jennys kaputte Bremsen führten dann zu der Entscheidung, den Trip ins Hochland abzusagen. Stattdessen wollten wir dann doch alle gemeinsam zum nächsten Campingplatz fahren, der nur 40km weit entfernt war. Gegen 14 Uhr brachen wir dann endlich auf. Nach ca. 3h Fahrt, bei der wir auch den zweiten Daniel und Herbert wieder trafen, kamen wir an unserem Ziel an. Auf der ganzen Fahrt ließ sich nur für einige Sekunden ein kleines Stück Himmel blicken, sonst war es nur bewölkt und nebelig. Der Campingplatz an dem wir ankamen war aber richtig schnuckelig. Man hatte das Gefühl in einem Hobbitdorf angekommen zu sein. Die Rezeption war sehr gemütlich mit Sofas, Kamin und einem Angebot an Kaffee und Kuchen. Leider ließen wir als wir zum Bezahlen rein gingen unsere Räder unbeaufsichtigt. Was wir nämlich nicht wussten, war dass zum Csmpingplatz auch eine verrückte Ziege gehörte, die innerhalb der kurzen Zeit Maras Ladekabel geklaut und angeknabbert hat..... Zum Glück hatte Mara ein zweites Kabel dabei und wir fanden die Situation ziemlich witzig. Auf unsere Sachen haben wir dann aber doch besser aufgepasst. Die Küche vom Campingplatz war ein mit Gras bewachsener Steinkeller. Dort sammelten wir uns alle und haben zwei Kilo Spaghetti, dazu Süßkartoffel und Tomatensoße gekocht und komplett aufgegessen. Radfahren macht doch einfach hungrig. Den Abend haben wir dann entspannt mit Tee trinken, Postkarten schreiben und Donut essen ausklingen lassen.

Heute gefahren: 40 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Meistens klar und windig. Höchsttemperatur 17C. Wind aus WSW mit 30 bis 50 km/h.
30.08.2017
  
  : 16°C
Egilsstaðir, Austurland / Island

Heute Morgen ließen wir uns wieder richtig Zeit. Nachts hatte es Frost gegeben, doch der Morgen war schön sonnig. Wir frühstückten gemütlich und Julie und Mara gingen in die Rezeption, um sich über die Ziege zu beschweren, die Maras Ladekabel gegessen hatte. Als Entschädigung gab es 7 Kaffees und 5 Doughnuts. Danach ging es los, doch wir kamen nur 7 km weit, denn durch die ständige Belastung auf der Schotterpiste brach Jennys Gepäckträger. Mit einem Kabelbinder und Gewebeband konnten wir das Problem jedoch provisorisch reparieren, da aber Jennys Taschen eindeutig viel zu schwer waren für diese Konstruktion, tauschten wir flott diese mit Andys Taschen. Alles in allem hat dies jedoch eine Stunde gedauert. Bei knallblauem Himmel und gefühlten 20 grad konnten wir also schließlich in T-shirt und hochgekrempelten Hosen weiter fahren. Nach 32km Schotter durchs Hochland trafen wir wieder auf die Hauptstraße, wo es dann die nächsten 10km kontinuierlich bergab ging und somit kamen wir mit nur 15 Minuten für diese Strecke ziemlich gut voran. Dann gab es erstmal Mittagspause. Wir hatten danach noch viel Strecke zu bewältigen und fuhren so ohne weitere Pause weiter in Richtung Egistadir. Die Landschaft war super schön, die Berge schienen rosa und es ging lange bergab bis zum Campingplatz, wo wir gegen 10 ankamen.

Heute gefahren: 95 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Meistens klar. Höchsttemperatur 22C. Wind aus SW mit 15 bis 25 km/h.
31.08.2017
  
  : 22°C
Egilsstaðir, Austurland / Island

Heute Morgen beschlossen wir spontan einen faulen Tag zu machen und in Egilsstadir zu bleiben. Jennys Fahrrad musste repariert werden, also gingen Daniel und Jenny auf die Suche nach einem Fahrradladen. Der erste hatte schon seit Monaten geschlossen, danach ging es in den Baumarkt und in 2 weitere Sportgeschäfte. Groß war die Auswahl nicht. Am Ende fanden wir nur einen Gepäckträger. Nun musste der alte abgeschraubt werden, was schwieriger war, als gedacht. Eine Schraube ließ sich einfach nicht lösen, jedenfalls nicht mit einem Werkzeug, das wir zur Hand hatten. Ein Berliner Camper kam zu uns rüber, quatschte uns voll und bat seine Hilfe an (Landsleuten im Ausland muss schließlich jeholfen werden)! Aber auch sein Werkzeug half nicht weiter. Also fuhren wir wieder in den Baumarkt und baten dort um Hilfe. Ein Isländer, der kein Wort Englisch konnte, jedoch sehr hilfsbereit war, holte einen Bohrer und bohrte die Schraube von der anderen Seite durch. Danach baute Daniel flott den neuen Gepäckträger an und nun war nur noch das Problem mit den Bremsen zu lösen. In keinem der Läden gab es aber passende. Dann machten wir uns noch einen gemütlichen Nachmittag, gingen Einkaufen, kochten lecker, gingen in alles Läden, wo es gratis Kaffee gab und gegen Abend wanderten wir auf einen Hügel, um uns die Sterne anzuschauen.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Meistens bewölkt. Höchsttemperatur 18C. Wind aus SSW mit 15 bis 30 km/h.
01.09.2017
  
  : 17°C
Djúpivogur, Austurland / Island

Morgens begannen wir recht früh mit zusammenpacken. Es wurden noch neue Bremsen gekauft und angeschraubt, dann konnte es losgehen. Der Tag war super schön, das Wetter so gut wie noch nie. Wir fuhren die ersten Kilometer kurzärmelig. Dann haben wir eine Mittagspause gemacht, mit anschließendem Mittagsschlaf, was die Mittagspause um 2h ausdehnte. Für den weiteren Weg gab es nun 2 Möglichkeiten, entweder die Ringstraße fahren oder eine Schotterpiste zu nehmen, den Öxipass. Vor dem Öxipass hatten wir alle etwas Respekt, da er über Kilometer steil bergauf gehen sollte. Der andere Daniel hatte uns jedoch den Tipp gegeben, ihn trotzdem zu fahren, da die Landschaft traumhaft sei. Der Anstieg war nicht ganz ohne, war aber zu schaffen. Für die Aussicht lohnte es sich allemal. Es gab schneebedeckte Berge, Wasserfälle und schroffe Felsen. Die Abfahrt machte natürlich noch viel mehr Spaß. Für circa 15 Kilometer ging es bergab, zum Teil mit einem Gefälle von 17%. Durch die lange Pause war es schon recht spät geworden. Wasser hatten wir auch keines mehr. Also fuhren wir auf den nächsten Campingplatz, der mitten auf einem Berg lag.

Heute gefahren: 72 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Nachmittags Schauer. Höchsttemperatur 14C. Wind aus S mit 15 bis 25 km/h. Regenrisiko 50 %.
02.09.2017
  
  : 12°C
Djúpivogur, Austurland / Island

Heute morgen erlaubte uns die Besitzerin vom Campingplatz netterweise im Guesthouse zu frühstücken. Da es nieselte, war das für uns natürlich super. Wir saßen stundenlang in der warmen, gemütlichen Küche und frühstückten ausführlich. Da wir gestern im Dunkeln angekommen waren, sahen wir erst jetzt, wo wir eigentlich gelandet waren. Die Umgebung gefiel uns sehr gut und so beschlossen wir, wandern zu gehen. Die Besitzerin gab und noch ein paar Tipps und meinte, wir könnten abends wieder im Guesthouse essen. Gegen Mittag liefen wir los, zunächst einen Weg entlang, dann querfeldein. Wir versuchten, auf einen der Berge zu klettern. Unterwegs sammelten wir einige Blaubeeren. Auf dem Berg angekommen suchten wir uns eine Quelle und kochten uns Suppen. Mittlerweile hatte sich der Himmel zugezogen und auf einmal saßen wir im Nebel. Wir liefen wieder zum Campingplatz, da Julie einen Platten hatte, den sie noch im Hellen flicken wollte. Abends kochten wir lecker und genossen noch ausgiebig die Wärme in der warmen Küche, während es draußen weiter nieselte.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Regen. Höchsttemperatur 11C. Wind aus SO mit 15 bis 25 km/h. Regenrisiko 80 %. Niederschlag ca. 6 mm.
03.09.2017
  
  : 12°C
Starmýri, Austurland / Island

Heute morgen frühstückten wir wieder in dem gemütlichen Gästehaus mit getoastetem Brot, Kaffee und warmen Haferflocken. Draußen nieselte es leicht und es war sehr nebelig, somit hatten wir zunächst alle wenig Motivation aus der gemütlichen Küche aufzubrechen. Im Trockenen sortierten wir also bis 12 Uhr unser Gepäck und fuhren schließlich in voller Regenmontur um halb eins los. Die Strecke war angenehm und ging am Wasser vorbei. Wir kamen gut voran und machten nach 30km eine Pause, da wir alle schon knurrende Mägen vor Hunger hatten. Nachdem wir alle unsere zahlreichen Brote und Kekse gegessen hatten, war unsere Hunger jedoch immer noch nicht gestillt. Somit beschlossen wir noch 1kg Nudeln zu kochen und diese mit Pesto zu essen. Als wir schließlich alle satt und wieder fit waren zum weiter fahren, waren schon 2 Stunden vergangen. Wir mussten uns nun etwas beeilen, da wir noch mehr als 50km vor uns hatten. Der Regen hatte zum Glück ein wenig nach gelassen, aber der Nebel war immer dichter geworden. Dadurch wurde es auch immer schwerer die Anderen im Sichtbereich zu behalten. Als Jenny plötzlich starke Übelkeit verspürte und nur noch wenig Energie für die restlichen 20km hatte, kamen wir langsamer voran, was aber weiterhin nicht schlimm war. Wir kamen erst im Dunkeln am Campingplatz an und bauten schnell die Zelte auf. Jenny legte sich zum Ausruhen sofort ins gemütliche und trockene Zelt. Um nun noch den abendlichen Hunger zu stillen, wurden noch einmal 1 kg Nudeln mit Pilzsoße gekocht.

Heute gefahren: 88 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Regen. Höchsttemperatur 10C. Wind aus OSO mit 15 bis 25 km/h. Regenrisiko 90 %. Niederschlag ca. 6 mm.
04.09.2017
  
  : 0°C
Höfn, Austurland / Island

Heute morgen wachten wir auf und der Regen prasselte auf unser Zelt. Wir blieben noch eine Weile im Zelt liegen, doch es regnete immer weiter. Irgendwann machten wir vorsichtig das Zelt auf und merkten, dass wir in einer Pfütze schwammen. Die Überwindung war groß, die warmen Schlafsäcke zu verlassen, wir beeilten uns nun aber mit dem Zusammenpacken, damit wir nicht komplett absoffen. Julie und Andys Isomatten und Schlafsäcke waren total durchnässt und Julies Laune war im Keller. Im strömenden Regen bauten wir die Zelte ab. Andy merkte, dass an seinem Gepäckträger eine Schraube fehlte. Da wir mitten in der Pampa waren und keine andere Schraube passte, konnte er kein Gepäck aufladen. Wir packten also sein Gepäck auf die anderen Räder und fuhren los. Mittlerweile war es fast 3 Uhr. Unsere Füße schwammen in den Schuhen, Klamotten waren durchweicht und Julie schimpfte auf ihre undichte Regenkleidung. Der Plan war es, nur 30 km zu fahren, bis nach Höfn. Alles, was wir wollten, war ein Campingplatz, wo wir unsere Sachen trocknen können und es einen Ort zum Aufwärmen gibt. Die Strecke ging an der Küste entlang und wäre sicher schön gewesen, hätten wir bessere Sicht gehabt. In Höfn angekommen fuhren Daniel und Andy einkaufen und kauften auch das Ersatzteil für den Gepäckträger. Abends setzten wir uns noch in die Tankstelle und tranken Kaffee. Andy aß 3 Hotdogs in Rekordzeit. Später kochten wir noch Nasi Kuning mit Gemüse und genossen die Wärme und Trockenheit.

Heute gefahren: 35 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Regen. Höchsttemperatur 10C. Wind aus O mit 15 bis 30 km/h. Regenrisiko 80 %.
05.09.2017
  
  : 0°C
Jöklasel, Austurland / Island


Wie fünf Ölsardinen in einem grünen Zelt, wachten wir aneinander gekuschelt auf. Da unser zweites Zelt noch klitschnass war, haben wir alle zusammen in einem Zelt geschlafen. Zum Frühstück gab es den klassischen Haferbrei, jedoch mit geklauten Cornflakes verfeinert. Gestärkt fuhren wir noch kurz bei Netto vorbei und dann ging es los. Mit leichten Rückenwind kamen wir gut voran, Andy kam sogar sehr gut voran. Irgendwann war er nur noch als gelber Punkt am Horizont verschwindend, zu erkennen. Es dauerte 20km, die wir an den zahlreichen Gletscherzungen des Vatnajökul vorbeifuhren, bis wir ihn wieder einholten. Die Fahrt war jedoch sehr schön und wir wurden nur zweimal von kurzen Regenschauern überrascht. Nach 70km kamen wir am Campingplatz an, an dem es umsonst Kaffee und Tee gibt, Wifi und einen atemberaubenden Ausblick auf den Vatnajökul. So saßen wir abends bei Vollmond noch draußen und aßen Abendbrot.

Heute gefahren: 71 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Meistens klar. Höchsttemperatur 12C. Wind aus NW mit 15 bis 25 km/h.
06.09.2017
  
  : 15°C
Skaftafell, Austurland / Island

Wenn man am Morgen zu strahlendem Sonnenschein und Gletscheraussicht aufwacht, ist es gar nicht so schwer aus dem Schlafsack zu kriechen. Vor allem wenn man weiß, dass literweise Kaffee, Tee und Kakao auf einen warten. Erst nutzen wir alle noch das Angebot, in den leeren Hotelzimmern zu Duschen und versammelten uns dann zum gemütlichen Frühstück, zu dem wir uns ordentlich an der zur freien Verfügung stehenden Getränketheke bedienten. So kamen wir erst gegen halb zwölf los und fuhren 14km zu unserem ersten Ziel: der Gletscherlagune Jökulson. Strahlend blauer Himmel ließ die Eisberge im Wasser spiegeln. Der Anblick war faszinierend und wir kamen nicht darum herum viele Bilder zu machen. Am Eisstrand nebenan machten wir unsere ausgiebige Mittagspause und machten noch mehr Bilder. Nach drei Stunden kamen wir wieder los und fuhren die letzten 60km mit angenehmen Rückenwind nach Skaftafell in den Nationalpark. Der Campingplatz dort ist sehr groß, unpersönlich und überteuert. Nichtsdestotrotz schlugen wir unsere Zelte auf und konnten noch durch Überredungskünste kostenlose Duschen herausschlagen.

Heute gefahren: 74 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Bedeckt. Höchsttemperatur 12C. Wind aus NNO mit 10 bis 15 km/h.
07.09.2017
  
  : 12°C
Skaftafell, Austurland / Island

Heute verbrachten wir den ganzen Tag in Skaftafell. Wir schliefen etwas länger, dann machten wir uns für unsere Wanderung bereit. Wir hatten uns eine 15,5 km lange Rundwanderung herausgesucht, die an einem Wasserfall vorbei gehen sollte und bei der man eine super Aussicht auf den Gletscher haben sollte. Trotz des vielen Sports, den wir in den letzten Wochen gemacht hatten, war das Wandern zum Teil ziemlich anstrengend. Nach ein paar Stunden machten wir Mittagspause und hatten dort bereits gute Aussicht. Daniel, Andy und Jenny machten nun noch einen Abstecher auf einen 1126 m hohen Gipfel. Die Strecke war laut Reiseführer als schwer eingestuft und bald wurde auch klar, warum. Es ging ziemlich steil bergauf und die Piste bestand aus Schotter. An den Seiten ging es steil runter, ein Absturz wäre keine gute Idee gewesen. Auf diesem Stück waren auch nur noch wenige Wanderer. Die Anstrengungen wurde jedoch mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Man hatte Sicht auf die umliegenden Täler, den größten Gletscher Europas und die umliegenden Berge. Man hörte immer wieder Eis vom Gletscher abbrechen und sah Wasserfälle aus Schmelzwasser. Der Weg runter war noch schwerer als der Hinweg und dann musste noch die Hälfte des Rundweges bewältigt werden. Am Ende waren wir mehr als 20 km gewandert und freuten uns nur noch aufs Abendessen. Abends legten wir uns mit unseren Schlafsäcken auf die Wiese und schauten uns die Polarlichter an. Es waren nicht viele zu sehen und der Himmel zog sich dann auch zu. Wir hoffen auf mehr Glück in den nächsten Nächten.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Nachmittags Schauer. Höchsttemperatur 12C. Wind aus SSO mit 10 bis 15 km/h. Regenrisiko 40 %.
08.09.2017
  
  : 0°C
Kirkjubæjarklaustur, Suðurland / Island

Wie üblich fuhren wir gegen halb 11 los. Die Strecke war ziemlich leicht zu fahren. Die ersten 30 km gingen durch eine Art Sandwüste. Es gab nicht viel zu sehen und so machten wir Pause, sobald die Landschaft sich etwas änderte. Die weitere Strecke ging an seltsam geformten, mit Moos bewachsenen Steinen vorbei. Wir fuhren recht zügig weiter und waren so schon um halb 5 in Kirjubæjarklaustur. Das war sehr praktisch, da der Supermarkt so noch offen hatte. Wir gaben ein Vermögen für einen Minieinkauf aus. Die billigen Supermärkte gibt es hier in der Gegend leider nicht. Auch die Campingplätze werden schlechter, immer häufiger muss für Duschen und Internet bezahlt werden, so auch auf dem Campingplatz heute. Jedoch gibt es eine Küche, wo wir den ganzen Abend saßen und gemütlich aßen, Tee tranken und Karten spielten. Die Chance auf Polarlichter soll hoch sein, deshalb werden wir wohl die Nacht wach bleiben.

Heute gefahren: 72 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Nachmittags aufkommender Regen. Höchsttemperatur 13C. Wind aus OSO mit 10 bis 15 km/h. Regenrisiko 90 %.
09.09.2017
  
  : 10°C
Vík í Mýrdal, Suðurland / Island

Nach einem leckeren Frühstück mit Beeren und isländischem Joghurt machten wir uns gegen 11 auf den Weg. Die Strecke war der gestern sehr ähnlich, moosbewachsene Steine in allen möglichen Formationen. Ansonsten war nichts spektakuläres auf dem Weg. Pause machten wir an einem Rastplatz, wo irgendwelche Leute hunderte von kleinen Steintürmen gebaut hatten. Mitten im Nirgendwo. Es wurde schnell sehr kalt und so kochen wir uns noch Tee und Suppe. Auch bei der Weiterfahrt änderte sich das Landschaftsbild nicht. Glücklicherweise kamen wir wieder früh am Campingplatz in Vik an, denn es begann in Strömen zu regnen. In einem völlig überfüllten Aufenthaltsraum sicherten wir uns einen Platz und kochten Curryreis mit Gemüse. Da der Regen nicht aufhört, müssen wir wohl wieder zu fünft in einem Zelt schlafen, da das andere Zelt bereits bei Nieselregen nicht mehr dicht hielt.

Heute gefahren: 73 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Morgens bedeckt, nachmittags sonnig. Höchsttemperatur 14C. Wind aus N mit 25 bis 40 km/h.
10.09.2017
  
  : 12°C
Ásólfsskáli, Suðurland / Island

Obwohl wir für den Tag viel geplant hatten, kamen wir erst nach 11 los. Wir fuhren ungefähr 10 km bis zu einer Abzweigung, wo es zu einem der schönsten Strände Islands gehen sollte. Der Umweg über den Strand war 14 km lang und wir konnten uns nicht einigen, ob wir uns den Strand anschauen sollten. Dann kam die Idee auf, einfach zu trampen und die Räder an der Abzweigung zu parken. Wir hielten das nächste Auto an und 2 Kanadier nahmen 3 von uns mit. Ein Spanier nahm die anderen beiden mit. Trampen in Island ist anscheinend sehr einfach, wir hatten keine 5 min gewartet. Der Strand war sehr schön, es war schwarzer Vulkan-Sand und es gab Höhlen aus merkwürdig geformten Steinen. Nachdem wir uns etwas umgesehen hatten und Bilder gemacht hatten, suchten wir nach einer Mitfahrgelegenheit für den Rückweg. Nach ungefähr 2 min hielt ein riesiges Wohnmobil an, in das wir alle rein passten. Wir wurden wieder dort abgeladen, wo wir unsere Fahrräder geparkt hatten. Den nächsten Stop hatten wir bereits nach 15 km. Dort war ein Flugzeugwrack, was wir uns anschauen wollten. Das Flugzeug war mitten in einer Sandwüste abgestürzt und nach ein paar Jahren wurde ein Kiesweg von der Hauptstraße bis zum Flugzeug gebaut. Wenn man keine Karte hat, in der das Wrack eingezeichnet ist, ist es fast unmöglich zu finden, da es nicht ausgeschildert ist. Es kommt einfach ein Parkplatz ohne Beschilderung und ohne Informationstafeln. Jedoch jede Menge Touristen schien es dennoch zu kennen. Wir beschlossen, nicht wie die anderen Leute, zum Flugzeug zu laufen, sondern samt Gepäck die 7 km mit den Rädern zu fahren. Der Weg war ziemlich schwer zu fahren und Daniel verlor mehrmal sämtliche Gepäcktaschen. Das Wrack war ziemlich cool, es war nicht etwa abgesperrt, sondern man konnte sogar hineingehen. Der Rückweg zur Straße war dann noch schwieriger, da wir Gegenwind hatten. Hier im Süden gibt es deutlich mehr Attraktionen, schon nach 15 weitern Kilometern waren wir wieder an einem berühmten Wasserfall, dem Skogafoss. Dort verbrachen wir etwa eine Stunde und aßen Mittag. Die Weiterfahrt wurde etwas schwieriger, da es sehr windig wurde. Kurz nach Sonnenuntergang kamen wir am Campingplatz an. Dieser liegt sehr nett, an 3 Wasserfällen. Die Küche war leider sehr überfüllt, doch wir konnten einen Platz ergattern und uns wurde sogar Essen geschenkt. Als Mara in die Küche kam und rief, dass draußen Polarlichter seien, leerte dich die Küche schlagartig. Alle schauten sich draußen das Spektakel an und versuchten gute Bilder zu machen. Endlich hatten wir nun mal das Glück gehabt, welche zu sehen, nachdem wir seit 3 Wochen drauf gewartet hatten.

Heute gefahren: 78 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Regen. Höchsttemperatur 9C. Wind aus O mit 10 bis 15 km/h. Regenrisiko 70 %.
11.09.2017
  
  : 11°C
Stóri Núpur, Suðurland / Island

Morgens kamen wir nur so mäßig in die Gänge. Wir frühstückten gemütlich und danach mussten noch mehre kleine Reparaturen gemacht werden. Da unser Campingplatz direkt neben dem Seljalandfoss lag, schauten wir uns diesen Wasserfall noch an. Es war einer der schönsten bisher, man konnte selbst hinter dem Wasserfall entlang gehen. So fuhren wir erst gegen 1 los. In einer kleinen Stadt machten wir einen Großeinkauf, da wir die nächsten 8 Tage keinen Supermarkt im Umkreis haben werden. Wir fuhren weiter bis Hella, die Stadt, an der wir die Ringstraße verlasen wollten, um ins Hochland abzubiegen. Auf dem Weg hatte Daniel wieder eine Panne. An seiner Kette war ein Glied aufgegangen und dies hatte vorne den Umwerfer kaputt gemacht. Er musste ihn abschrauben und muss nun vorne manuell schalten:) Bei der Weiterfahrt hatten wir starken Gegenwind und kamen kaum voran. Es wurde dunkel und kalt und die Lust zu fahren nahm schnell ab. Der Sternenhimmel war jedoch sehr schön und kurz vor dem Campingplatz sahen wir Polarlichter. Diese waren die schönsten bisher, man sah sie richtig am Himmel tanzen und flackern. Das verbesserte die Laune enorm. Wir bauten schnell die Zelte auf und kochten noch. Morgen im Hellen werden wir dann den Campingplatz auskundschaften, der anscheinend eine heiße Quelle hat.

Heute gefahren: 75 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Schauer. Höchsttemperatur 10C. Wind aus ONO mit 15 bis 25 km/h. Regenrisiko 60 %.
12.09.2017
  
  : 7°C
Skogar, Suðurland / Island

Das Frühstück war kurz und im stehen, wir beeilten uns schließlich los zu kommen,da nach wie vor recht starker Gegenwind wehte. Um 10 Uhr kamen wir dann auch endlich los und hofften das die angepeilte Strecke von 85 Kilometern nicht allzu schlimm werden würde. Nach 18 Kilometern kam eine Abzweigung die unsere Strecke um 2 Furten erweitern aber um 20 Kilometer verkürzen würde. Die Entscheidung war nicht einfach,aber schließlich fuhren wir sie dennoch, da 20 Kilometer weniger sehr verlockend waren und wir bereits zwei Stunden für die 18 Kilometer gebraucht hatten. Die Strecke bestand aus festgefahrener Vulkanasche und war anfangs recht gut zu befahren. Es gab zwar einige steile Anstiege die wir hoch schieben mussten. Für Julie war bereits nach der Dritten dieser Steigungen genug, kurzerhand hielt sie ein vorbeifahrenden Geländewagen an und bat darum, dass sie ihr Gepäck bis an die Spitze fahren würden.(I'm dying! I'm out, take my bag up there please!) Die beiden Fahrerinnen willigten ein und so hatte Julie nur noch sich und das Fahrrad nach oben zu befördern. Beim nächsten Anstieg flog Mara im hohen Bogen von ihrem Fahrrad. Das nächste, was man sah, war eine weiße Fontäne. Mara hatte ihre Milch seitlich an der Packtasche befestigt und unter dem ganzen Gewicht des darauf fallenden Fahrrads war sie explodiert. Mara lag einige Sekunden verwirrt unterm Fahrrad, rappelte sich dann auf und versuchte den kaputten Milchkarton unter dem Fahrrad raus zu zerren, um den übrig geblieben Schluck aus der Packung zu trinken. Die anschließende Mittagspause war kurz und von einem feinen Nieselregen begleitet. Die erste Furt kam dann unvermittelt hinter einer Kurve, der Fluss war etwa 7 Meter breit aber und nur etwa 20 Zentimeter tief, das Wasser war zwar kalt, aber erträglich. Ehe wir recht realisiert hatten, was jetzt zu tun war, hatte Andy seine Schuhe ausgezogen, war einmal rübergelaufen und schon wieder zurück, um dann mit seinem Fahrrad den Fluss zu überqueren. Es dauerte etwa zwanzig Minuten bis alles drüben war, jeder seine Schuhe wieder an hatte und wir weiter fahren konnten. Die zweite Furt machte weniger Probleme, wir fuhren einfach mit Schwung durch den etwa 5 Zentimeter tiefen und 50 Zentimeter breiten Bach. Julie stand jedoch noch auf der anderen Seite und wollte unter keinen Umständen rüber. Andy machte einen großen Schritt auf die andere Seite und fuhr das Rad rüber. Julie bewies ihre Weitsprungqualitäten und sprang elegant über den Bach. Der Rest der Strecke wurde nach und nach beschwerlicher. Wir hatten mit lockerem Untergrund, steilen Anstiegen und Abfahrten zu kämpfen. Das Wetter war wechselhaft, Regen und Wind ergänzten sich gut und machten die Fahrt gegen Ende in der Dämmerung sehr aufregend, aber auch anstrengend. Der Campingplatz ist von einem großen Fluss umgeben, den selbst die Autos nicht passieren konnten. Wir haben im Dunkeln über eine rutschige Planke den Fluss überquert. Der Zeltaufbau war nur mit der Zuhilfenahme eines großen Steines, um die Heringe in den felsigen Boden einschlagen zu können, möglich. Zum Abendessen gab es Reis, Nudeln, Tomatensauce, Süßsauer-Sauce, Rotkohl, Champignon-Spätzle und Röstzwiebeln. Zum dritten Mal in Folge hatten wir tolle Polarlichter. Wie der Campingplatz aussieht wissen wir noch nicht, es war leider stockdunkel als wir angekommen sind.

Heute gefahren: 68 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Morgens bedeckt, nachmittags sonnig. Höchsttemperatur 10C. Wind aus WNW mit 15 bis 30 km/h.
13.09.2017
  
  : 7°C
Skogar, Suðurland / Island

Da die Fahrt am vorherigen Tag etwas anstrengend gewesen war, schliefen wir erst einmal aus. Auch dann könnten wir uns noch nicht überwinden, das Zelt zu verlassen und so blieben wir noch etwa eine Stunde liegen. Als der Hunger und die Neugierde wo wir denn gelandet seien, zu groß wurden, verließen wir erst unsere Schlafsäcke. Wir frühstückten gemütlich an einem Tisch in der Sonne, mit Blick auf die bunten Berge. Schnell stellte sich heraus, dass in Landamannalaugar eigentlich nichts ist, bis auf atemberaubende Natur. Der Campingplatz kostet ein Vermögen, es gibt kein Internet, keinen Strom, keinen warmen, trockenen Rückzugsort. Dafür aber eine heiße Quelle, die keine 5 min entfernt ist. In der Gegend gibt es auch unzählige Wanderungen, die man machen kann. Nach dem Frühstück wollten Mara, Julie und Andy sofort in die heiße Quelle, die sie dann für 4 Stunden nicht mehr verließen. Daniel und Jenny informierten sich erst einmal über die Wandermöglichkeiten und gingen dann 5 Stunden wandern. Die bunten Berge tragen ihren Namen zurecht, das Panorama, das man hat, ist super schön. Hier ist ein großes geothermisches Feld. Die Berge bestehen aus Rhyolit, einer mineralreichen Lava, die besonders langsam abkühlt und deshalb bizarre Farben und Formen hat. Die Wanderwege führen über viele kleinere und größere Berge und von jedem hat man eine super Aussicht. Die heiße Quelle ist ein großer dampfender Fluss, der über Holzplanken zu erreichen ist. Mara, Andy und Julie saßen bis 18 Uhr im heißen Wasser und machten einen Mittagsschlaf, bis Daniel und Jenny von der Wanderung kamen. Dann wurde lecker gekocht und am Ende wurde uns sogar noch Fleisch vom Grill geschenkt. Zum Abschluss machten wir noch Schoko-Creme, dann gingen Daniel und Jenny noch bis 11 in die heiße Quelle. Für den nächsten Tag ist eine längere Wanderung geplant.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Morgens bedeckt, nachmittags sonnig. Höchsttemperatur 10C. Wind aus WNW mit 15 bis 30 km/h.
14.09.2017
  
  : 10°C
Skogar, Suðurland / Island

Heute schliefen wir wieder aus, waren jedoch deutlich früher wach, als am Tag zuvor. Nach einem leckeren Frühstück besprachen wir, was wir machen wollten. Julie, Andy und Mara wollten den Tag wieder am Campingplatz verbringen und die heiße Quelle ausnutzen, während Daniel und Jenny lieber eine lange Wanderung machen wollten. Also teilten wir uns wieder auf und Daniel und Jenny wanderten gegen halb 11 los. Die Aussicht war noch schöner als am letzten Tag, es ging an Vulkanseen, Schneefeldern und Lavafeldern vorbei. An vielen Stellen kam heißer Dampf aus den bunten Bergen. Die Flüsse waren morgens noch gefroren, tauten jedoch im Laufe des Tages auf. Mara, Julie und Andy spielten währenddessen Stadt-Land-Fluss und ruhten sich etwas aus. Daniel und Jenny fanden, dass man das tolle Panorama gesehen haben muss und so liefen wir zu fünft nochmal auf einen nahe gelegenen Gipfel. Danach kochten wir Abendessen, während Daniel seine Brille suchen ging, die er verloren hatte. Zum Abschluss des Tages ging es für ein paar Stunden in die heiße Quelle. Morgen ist ein früher Aufbruch geplant, damit wir die schwierige Strecke gut bewältigen können.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Morgens bedeckt, nachmittags sonnig. Höchsttemperatur 9C. Wind aus WNW mit 15 bis 30 km/h.
15.09.2017
  
  : 12°C
Flúðir, Suðurland / Island

Noch am Abend zuvor hatten wir entschieden, dass nur Daniel, Mara und Jenny die nächste Etappe mit dem Fahrrad fahren würden, da Julie und Andy lieber Bus fahren wollten. Deshalb standen wir früh auf und kamen gegen 10 los, während Julie und Andy sich etwas mehr Zeit lassen konnten. Geplant war, dass wir uns am nächsten Tag gegen Mittag wieder treffen sollten. Die Fahrrad-Etappe sollte 80 km lang, aberJulie und Andy fuhren 90 km mit dem Bus und dann noch 30 km bis zum Campingplatz in Fludir. Wir hatten etwas Respekt vor den ersten 30 km, da es die selbe Sand- und Schotter-Strecke war, wie auf dem Hinweg. Es ging aber leichter als gedacht, so kam die Idee auf, etwas länger zu fahren, um noch heute mit Julie und Andy zusammen zu treffen. Für die ersten 30 km brauchten wir 3 h und waren so sehr froh, als die Strecke dann asphaltiert war. Zunächst hatten wir Gegenwind, doch der hörte glücklicherweise irgendwann auf. Das Panorama war eher unspektakulär. Wir fuhren an Sand, Steinen und Gras vorbei. Irgendwann kam etwas Industrie. Den hübschen Pauseplatz konnten wir also vergessen und setzten und nach 60 km auf den Schotter am Rand der Straße. Schon nach einer halben Stunde saßen wir wieder auf den Rädern. Die Strecke wurde schöner und wir hatten eine kilometerlange Abfahrt. Am angepeilten Campingplatz fuhren wir vorbei, es waren noch ca. 40 zu dem, wo Julie und Andy waren. Die Straßen waren leer und wir kamen gut voran, bis wir in der Ferne sahen, dass sich Autos stauten. Wir hatten keine Ahnung was los war, bis wir etwas näher kamen. Mindestens 40 Isländer, wahrscheinlich also ein ganzes Dorf, war auf der Straße und trieb eine Schafherde vor sich her. Von diesen Schaftreiben hatten wir schon gehört, es gibt sie in ganz Island den ganzen September über. Wohin die Schafe getrieben werden, wissen wir aber nicht. Es war sehr lustig, es mal in echt zu sehen. Lauter Kinder, Jugendliche und Erwachsene, allesamt in Islandpullis und zum Teil auf Islandpferden, viele mit einer Flasche Bier in der Hand, liefen mit. Vor ihnen hunderte von Schafen, hinter ihnen stauten sich die Autos. Wir konnten mit den Rädern irgendwie im Slalom durch die Herde fahren und uns das Ganze genau anschauen. Bis zum Campingplatz war es dann auch nicht mehr weit und gegen halb 10 waren wir da. Julie und Andy waren etwas überrascht uns zu sehen, sie hatten erst am nächsten Tag mit und gerechnet. Abends kochten wir und schauten uns mal wieder die Polarlichter an.

Heute gefahren: 122 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Meistens bewölkt. Höchsttemperatur 14C. Wind aus SO mit 15 bis 25 km/h.
16.09.2017
  
  : 12°C
Bláskógabyggð, Suðurland / Island

Da wir heute morgen schon von Regengeprassel aufwachten, blieben wir erstmal eine ganze Weile länger als gewöhnlich liegen. Nachdem wir im Zelt gefrühstückt hatten, wagten wir uns erst gegen halb zehn hinaus. Der Himmel war bewölkt und es sah nicht so aus, als würde es heute nochmal aufhören zu regnen. Bei einer Teambesprechung im beheizten und trockenem Waschhaus, kamen wir zu der Entscheidung trotzdem zu Gullfoss und dem Geysir zu fahren und uns dann auf den Weg nach Reykjavik zu machen. So fuhren wir in voller Regenmontur um halb eins vom Campingplatz los. Nach einer verregneten Fahrt kamen wir bei Gullfoss an. Dort gab es zum Glück einen großen Andenkenladen in dem wir uns erstmal aufheizten. Etwas widerwillig gingen wir dann wieder in den Regen um uns den Wasserfall anzusehen. Der Anblick hat sich auf jeden Fall gelohnt. Unglaubliche Wassermassen stürzten über zwei Stufen in eine Schlucht. Wir machten schnell einige Bilder und fuhren dann aber schnell wieder weiter zum Geysir. Schon einige Kilometer vor dem Ziel, sah man durch den Regen, wie es auf der anderen Seite des Tals an mehreren Stellen dampfte. Am Geysir angekommen liefen wir zusammen mit vielen anderen Touristen, die mit Regenponchos und Selfie-Sticks ausgestattet waren, das 80-100 Grad Celsius heiße Flussbett hinauf. Und plötzlich schießt einige Meter vor uns eine gewaltige Wasserfontäne in die Luft. 50m hoch und kochend heißes Wasser. Voller Begeisterung packten wir unsere Kameras aus und warteten auf den nächsten Ausbruch. Der Geysir ließ nicht lange auf sich warten und schon 7 Minuten später schoss erneut der riesige Wasserstrahl in die Luft. Wir sahen uns noch einige Male an, wie das Wasser des Geysirs erst wie ein ruhiger kleiner See da lag, dann langsam anfing zu brodeln und auf einmal 50 Meter in Luft schoss. Da es jedoch bereits 17 Uhr war, wir noch kein Mittagessen hatten und komplett durchnässt waren, wollten wir uns dann erstmal aufwärmen und etwas essen. Wir aßen etwas und fuhren dann noch zum Campingplatz, wo wir noch Abend gegessen haben.

Heute gefahren: 51 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Schauer. Höchsttemperatur 10C. Wind aus SW mit 10 bis 15 km/h. Regenrisiko 60 %.
17.09.2017
  
  : 12°C
Reykjavík, Capital Region / Island

Wie an dem vorherigen Tag abgemacht, waren wir einverstanden, dass wir alle um 7:30 aufstehen, denn vor uns lag eine der größten Distanzen, die wir fahren mussten.
Nicht nur das, aber unsere Motivation war auch groß.
Dies wurde bewiesen, indem wir an unserem Versprechen gehalten haben.
Problemlos haben wir gefrühstückt und unsere Sachen eingepackt.
Deshalb konnte es schon um 10 losgehen.
Die ersten 20km waren gemütlich.
Der Wind war sanft, es hat (noch) nicht geregnet und das Bergauf- und Bergab-Fahren waren in guter Balance.
Als wir an Laugarvatn kamen, ging es stark bergauf und im Anschluss gab es Seitenwind und Regen.
Zu einem Zeitpunkt ändert sich die Landschaft ganz; von baumlosen, kahlen Bergen zu bewachsener Landschaft mit bunten Gebüschen und Bäumen.
Es war kein Zufall, denn wir sind an einem Nationalpark angekommen.
Dieser ist der erste offizielle Nationalpark Islands und heißt Þingvellir.
Bis zu 50km, wo wir unsere Pause in einem Café gemacht haben, gewannen wir starken Rückenwind.
Diese Strecke ging deshalb ziemlich flott.
Leider gab es mal wieder einen Autofahrer, der nur Hass auf Radfahrer hatte und uns ohne Grund anhupte. Dieser war aber besonders, denn er hat noch beide Mittelfinger gezeigt, um seine Gefühle gegenüber Radfahrer auszudrücken.
Dennoch haben Jenny und Mara dies nicht ernst genommen und konnte nicht anders als zu lachen.
Als wir im Café ankamen, haben wir abgemacht, 1h Pause zu machen.
Daniel und Jenny holten sich sogar jeweils 3-4 Coffee-To-Go's, während sie gewettet haben, wer es schafft bis Weihnachten einen isländischen Pulli zu stricken.
Danach ging die Fahrt weiter.
Doch diesmal hatten wir mehr Regen und stärkeren Seitenwind, denn die Landschaft wurde wieder baumlos.
Da die Strecke sehr kurvig waren, hatten wir auch ab und zu Rückenwind.
So ging es bis Reykjavik weiter.
Schließlich kamen wir zu dem Ort, wo wir uns von dem anderen Daniel zum ersten Mal getrennt haben.
Ab da ging die Fahrt noch ~15km bis zum Campingplatz, wo wir noch genau 100km geknackt haben.
Bei 99,97km hat Andy noch einen Platten gehabt.
Somit haben wir die letzte Etappe von der Tour geschafft.
Am Abend saßen wir noch gemütlich im Aufenthaltsraum vom Campingplatz und haben gegessen.

Heute gefahren: 100 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Morgens Schauer. Höchsttemperatur 11C. Wind aus SW mit 10 bis 15 km/h. Regenrisiko 50 %.
18.09.2017
  
  : 11°C
Reykjavík, Capital Region / Island

Heute ist Jennys Geburtstag und der erste Tag an dem wir nicht Fahrrad fahren müssen. Somit schliefen wie lange und frühstückten sehr ausgiebig. Schließlich machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt und schlenderten ein wenig durch die Straßen Reykjaviks. Zunächst fuhren wir in die Touristeninformation in welcher wie schon am Anfang der Reise sehr gute Erfahrung mit kostenlosen leckerem Kaffee gemacht haben. Jenny und Daniel kauften sich direkt im nächsten Wollladen Originale islandwolle um ihr Island- Pulli- Strick- Projekt in die Realität umzusetzen. In der Touristeninformation wurde uns auch direkt ein nettes Café/ Restaurant vorgeschlagen namens Bike Cave. Das Besondere daran war, dass es zur Hälfte eine Fahrrad und Motorrad Werkstatt war und somit waren wir sehr neugierig. Wir aßen dort sehr leckere Burger und Sandwiches, zum Nachtisch gab es noch ein riesiges Stück Geburtstagskuchen mit Sahne für Jenny. Der kleine Hunger war somit gestillt und wir konnten uns Reykjavik weiter anschauen. Nach einigen Stunden shoppen und schlendern bekamen wir alle wieder Hunger und gingen, bevor wir zurück zum Campingplatz fuhren, zu unserem Lieblingssupermarkt Bonus und kauften für das Abendessen ein. Am Campingplatz angekommen gab Reis und quinoa mit Gemüse. Zum Nachtisch gab es noch einen Karamell- / mandelkuchen für Jennys Geburtstag. Natürlich durfte auch das Geburtstagsständchen nicht fehlen, bei welchem am Ende der ganze Saal mitsang. Nachdem alles aufgegessen und aufgeräumt war fuhren wir nochmal in die Stadt um in den berüchtigten Bars Reykjaviks typisches isländisches Bier zu probieren und Jennys Geburtstags ausklingen zu lassen. Gegen halb drei waren wir schließlich wieder am Campingplatz.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Regen. Höchsttemperatur 10C. Wind aus NNW mit 15 bis 30 km/h. Regenrisiko 100 %. Niederschlag ca. 12 mm.
19.09.2017
  
  : 10°C
Reykjavík, Capital Region / Island

Wir schliefen morgens wieder lange und frühstückten diesmal sehr ausgiebig mit Müsli, Toast, Spiegelei, Obst und pancakes. Die Zutaten für die pancakes bekamen wir komplett geschenkt inklusive einer riesigen Auswahl an leckeren Aufstrichen. Danach waren wir alle so voll, dass wir uns bis 15 Uhr erstmal nicht bewegen konnten. Schließlich konnten wir uns jedoch doch dazu überwinden 100 Meter in das Schwimmbad nebenan zu laufen. Dort verbrachten wir dann mit rutschen, entspannen in verschiedensten hot Pools und ein paar Bahnen schwimmen die nächsten 5 Stunden. Als wir dann doch alle wieder Hunger verspürten entschieden wir uns dafür wieder rüber zum Campingplatz zu gehen und unseren gestrig gekauften isländische Lammsteaks und Kartoffeln zu kochen. Den Abend ließen wir dann mit gemütlichem zusammensitzen mit Tee und Kakao im warmen Aufenthaltsraum ausklingen.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Regen. Höchsttemperatur 9C. Wind aus NW mit 15 bis 30 km/h. Regenrisiko 100 %. Niederschlag ca. 12 mm.
20.09.2017
  
  : 10°C
Reykjavík, Capital Region / Island

Am Morgen gab es wieder einmal ein ausgedehntes Frühstück. Anschließend begaben wir uns auf die Suche nach fünf Fahrradkartons für den Rückflug. Gestern bekamen wir einen Tipp vom einer Kanadierin, die ihren gerade geholt hatte. Wir riefen vorsichtshalber mal an und vier Kartons wurden uns in Aussicht gestellt. Als wir jedoch ankamen, wurde bereits der gesamte Müll mitsamt der Kartons ensorgt. Auf gut Glück versuchten wir es daraufhin in einem nahegelegenen Fahrradladen, der glücklicherweise noch genügend Kartons da hatte. Nach etwa einer halben Stunde Rumtüftelei und Spanngurt-Akrobatik hatten wir es geschafft alle Kartons auf den Gepäckträgern zu befestigen. Am Campingplatz angekommen gab es dann erst mal einen Mittags-Snack in Form von einem Kilo Nudeln mit Pesto. Danach fuhren wir noch mal in die Stadt, wo Jenny sich schon mal alle Wolle für einen Pulli kaufte. Am Abend gab es dann wieder Nudeln, diesmal allerdings nur ein halbes Kilo, da eine riesige Box mit Gebäck für alle in die Küche gestellt wurde. Wir aßen bis sich keiner von uns bewegen konnte und wir bewegten uns erst als wir um 22:30 aus dem Aufenthaltsraum geworfen wurden.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Regen und Wind. Höchsttemperatur 13C. Wind aus O mit 40 bis 55 km/h. Regenrisiko 100 %. Niederschlag ca. 12 mm. Örtlich wird Hochwasser erwartet.
21.09.2017
  
  : 10°C
Reykjavík, Capital Region / Island

Der Morgen begann wie immer gemütlich. Nach dem Frühstück stellten wir leider fest, dass uns zwei Kartons geklaut wurden. Das war natürlich sehr ärgerlich, da wir lange gebraucht hatten, um sie bis zum Campingplatz zu transportieren. Den Vormittag gingen wir uns isländische National-Museum um uns ein bisschen zu bilden. Es war sehr spannend und man erfuhr viel über die ersten Siedler Islands. Nun mussten wir noch einmal die Fahradläden abklappern, um uns neue Kartons zu besorgen. Dies klappte zum Glück gut, bereits im ersten hatten wir Erfolg. Der Transport zum Campingplatz war etwas schwierig, da es windig war. Wir schafften es aber gemeinsam und sorgten für Erheiterung für alle Leute, die an uns vorbei gingen. Mehrere Leute filmten uns oder gafften uns einfach hinterher. Es muss aber auch ein lustiger Anblick gewesen sein, wie wir drei riesige Kartons auf unseren Rädern transportierten. Am Campingplatz angekommen beschriftete Julie, die sehr sauer über den Diebstahl war, alle Kartons in Großschrift mit unseren Namen, schrieb rauf, dass niemand die Kartons berühren sollte. Nun hoffen wir, morgen noch alle vorzufinden, damit alles reibungslos funktioniert. Am Nachmittag gingen wir noch in die Mall und probierten uns abends noch durch ein paar isländische Biersorten. Abends saßen wir noch lange im Aufenthaltsraum.

Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Regen und Wind. Höchsttemperatur 13C. Wind aus O mit 40 bis 55 km/h. Regenrisiko 100 %. Niederschlag ca. 12 mm. Örtlich wird Hochwasser erwartet.
22.09.2017
  
  : 9°C
Reykjanesbær, Suðurnes / Island

Der Morgen des Abreisetages war noch entspannt, da der Flug erst gegen Mitternacht gehen sollte. Wir hatten am Tag zuvor den Bus zum Flughafen gebucht, uns wurde gesagt, der Bus würde auch Fahrräder mitnehmen. Die Bushaltestelle war ein paar Kilometer vom Campingplatz entfernt, der Public-Bus dorthin war jedoch umsonst. Deshalb hatten wir uns überlegt, Julie und Mara mit den Fahrrad-Kartons mit dem Public-Bus zur Bushaltestelle fahren zu lassen und der Rest würde mit den Rädern hinfahren und auf die Kartons aufpassen, während Julie und Mara wieder zurück zum Campingplatz fuhren, um ihre Räder und Gepäck zu holen. Dies dauerte jedoch länger als geplant und so kam der Bus zum Flughafen schon, während Julie und Mara noch unterwegs waren. Das war aber kein Problem, da der Flughafen-Bus jede Stunde fuhr. Daniel, Andy und Jenny sollten nun also mit allen Kartons und drei Fahrrädern vorfahren und Julie und Mara würden den nächsten Bus nehmen. Der Bus kam an und das Gepäck wurde schnell eingeladen. Jenny stieg ein, um zu fragen, wo die Fahrräder hinsollten. Der Busfahrer meinte nur, Fahrräder werden überhaupt nicht mitgenommen und wir sollten schnell aussteigen. Während wir noch etwas perplex rumstanden, stieg der Busfahrer aus, warf unsere Taschen aus dem Gepäckfach und fuhr ab. Etwas ungläubig standen wir nun an der Haltestelle. Sowohl in der Touristeninfo wie auch am Campingplatz hatte man uns versichert, dass der Bus Fahrräder mitnähme. Während Julie und Mara noch unterwegs zur Haltestelle waren, mussten wir einen neuen Plan machen. Es gab nun die Möglichkeit, einfach mit den Rädern zum Flughafen zu fahren, es waren nur 50 km und wir hatten noch genügend Zeit. Die fünf Fahrradkartons hätten dann aber stehenbleiben müssen und Air Berlin nimmt Räder nur in Kartons mit. Außerdem war es auch viel Arbeit gewesen, die Kartons überhaupt zu bekommen und zu transportieren. Die andere Möglichkeit war nun, einen anderen Bus zu buchen, der jedoch 66€ pro Person zusätzlich kosten sollte und auch noch von einer anderen Haltestelle fuhr. Beides war blöd und dann kam die Idee auf, ein Fahrrad in den nächsten Bus zu schmuggeln, mitsamt der Kartons und so eine Person so zum Flughafen zu schicken. Die Idee war zwar komplett bescheuert, eine bessere hatten wir aber nicht. Da Andys Fahrrad am leichtesten war, packen wir es in einen der Kartons und warteten auf Julie und Mara und auf den nächsten Bus. Eine Stunde standen wir sehr nervös zwischen Bergen von Gepäck und Kartons und warteten. Julie und Mara kamen dazu. Als der Bus kam, rissen wir das Gepäckfach auf, packten Andys Fahrrad rein, stopften die Kartons irgendwie drüber, die eigentlich viel zu groß für das Fach waren. Andy saß um Bus, schaute nervös aus dem Fenster und wusste kaum, wie ihm geschah. Er hatte während der ganzen Reise als einziger für jeden Campingplatz bezahlt, Geld bei den öffentlichen Toiletten eingeworfen und sich auch ansonsten an alle Regeln gehalten. Nun schmuggelte er ein Fahrrad im Bus mit. Entgegen aller Erwartungen klappte aber alles und während er mit XXL-Gepäck nach Kaflavik fuhr, schwangen wir uns auf die Räder und fuhren auch los. Es war kalt, regnete und keiner war auf eine weitere Fahrt mit Gepäck eingestellt. Nach 3 h kamen wir komplett durchnässt und verfroren an. Andy hatte währenddessen in der Fahrradwerkstatt auf die Kartons aufgepasst. Wir zogen uns trockene Sachen an und begannen dann, alle Fahrräder auseinander zu bauen und sicher zu verpacken. Dies dauerte 2 h. Als wir uns mitsamt Sperrgepäck beim Check-in anstellten, zogen wir mal wieder sämtliche Blicke auf uns. Die Beamten waren angesichts der vielen Fahrräder etwas durch den Wind und vergaßen so, an Jennys Gepäck einen Aufkleber zu machen. Als wir sie darauf hinwiesen, wurde das Gepäck schon auf dem Band abtransportiert. Panisch sprang der etwas korpulente Beamte auf, sprang über 5 Gepäckbänder und rettete die Tasche gerade rechtzeitig, bevor sie außer Reichweite gelangte. Der Rest verlief aber zu Glück reibungslos. Im Flieger waren wir alle fix und fertig und schliefen den kompletten Flug durch. Selbst für unseren Geschmack war es etwas zu viel Aufregung gewesen.

Heute gefahren: 55 km
Übernachtung: Camping
Wetteraussichten: Windig und morgens Schauer. Höchsttemperatur 11C. Wind aus OSO mit 40 bis 55 km/h. Regenrisiko 40 %. Windböen mit einer Stärke von stellenweise über 80 km/h.

 

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