17.08.2014
  
 13°C / 19°C
Avranches, Frankreich

Ist ja doch ein ganz schönes Stück bis in die Normandie, fast 800 km. Die Fahrt an diesem Sonntag aber ganz entspannt und unanstrengend. Kurz vor unserem Ziel werden wir von der "Pont de Normandie", einer beeindruckenden Schrägseilbrücke über die Seinemündung, begrüßt. Anschließend erwarten wir eine ähnlich spektakuläre Überquerung des Nullmeridians. Dieser tarnt sich aber zu unserer Enttäuschung als profane Überlandleitung! Abends dann mit Galette, Cidre und Crèpe mit Calvados feinste lokale Küche genossen.

Übernachtung: Schönes Hotel Ramade.
Wetteraussichten: Meistens klar. Eventuell Regenschauer. Höchsttemperatur 19C. Wind aus WNW mit 15 bis 25 km/h.
18.08.2014
  
 0°C / 18°C
Avranches, Frankreich

Im Jahre 708 erschien der Erzengel Michael dem Bischof Aubert von Avranches, woraufhin ihm dieser auf einer kleinen Insel eine Kirche erbaute. Im Laufe der Zeit wurde daraus Mont-Saint-Michel. "Früher erschienen den Leuten so oft Engel, warum heute nicht mehr?", frage ich Gaby. "Vielleicht glauben die Menschen nicht mehr so viel, oder sie erkennen die Engel nicht, wenn sie vor Ihnen stehen." Und obwohl wir selbst wohl der beste Beweis dafür wären, bin ich ja eher der Meinung, die Engel sollten sich einfach wieder mehr anstrengen, dann wird Ihnen auch mal was schönes Neues gebaut.
19.08.2014
  
 8°C / 18°C
Le Vivier-sur-Mer, Frankreich

Erwartungsvoll und gut gelaunt starteten wir unsere Radtour und fanden uns nach gefühlten 10 Minuten bereits vor starkem Regen schutzsuchend in einem Decathlon-Shop wieder. Es hörte auf, wir fuhren weiter, es begann zu regnen. Klassischer Fehlstart. Doch dann kam die Wende. Mittags kehrten wir in einem schönen Restaurant mit fantastischem Blick über Salzwiesen hinweg auf Mont-Saint-Michel ein. Dann herrlicher Sonnenschein und schöne Radstrecke. Und zum Schluss bekamen wir abends als die letzten Gäste im Strandrestaurant auch noch eine Flasche Cidre geschenkt. Ende gut, alles gut.

Heute gefahren: 54 km
Übernachtung: Le Manoir de la Salmoniere.
Wetteraussichten: Meistens klar. Höchsttemperatur 20C. Wind aus WSW mit 10 bis 15 km/h.
20.08.2014
  
 12°C / 18°C
Saint-Malo, Frankreich

Essen wie Gott in Frankreich, das könnte unser Motto für heute gewesen sein. Zur Mittagseinkehr legten wir einen Abstecher nach Cancale, der Welthauptstadt der Krustentiere, ein. Wir wurden nicht enttäuscht! Es gab Austern, Krabben, Langusten, Krebse etc. satt, dazu frischen Weißwein. Unterwegs bei bestem Radelwetter schöne Strecke mit herrlichen Aussichten. Abends dann in gemütlichem, kleinen Lokal weitere Spezialitäten der Bretagne: Galette, Crêpe, Cidre. Also das Kilometer/Kalorien Verhältnis heute in eindeutigem Ungleichgewicht!

Heute gefahren: 41 km
Übernachtung: Feines Hotel Beaufort, Zimmer mit Meerblick.
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Höchsttemperatur 18C. Wind aus WNW mit 15 bis 25 km/h.
21.08.2014
  
 11°C / 20°C
Weymouth, Vereinigtes Königreich

Morgens, vor unserer heutigen Fährfahrt von Saint-Malo nach Weymouth, erstmal ganz relaxed die Möwen bei ihrem Treiben beobachtet. Anschließend Bummel und Mittagseinkehr (was auch sonst in Frankreich) in der schönen Altstadt von Saint-Malo. Abends dann über Jersey und Guernsey nach Weymouth. Achtung Linksverkehr!

Übernachtung: Das gut gelegene und freundliche B&B Weymouth, einem Hostel nicht unähnlich.
Wetteraussichten: Meistens klar. Höchsttemperatur 18C. Wind aus WNW mit 15 bis 30 km/h.
22.08.2014
  
 8°C / 18°C
Lyme Regis, Vereinigtes Königreich

Statt Croissant mit Marmelade gibt es hier in England morgens nun wieder das geliebte "Full English Breakfast". Derart gut gestärkt, fuhren wir von Weymouth per Rad ins mittelalterliche Dorf Abbotsbury. Und ja, Dorset ist nicht der Niederrhein, das merkt man schnell. In Abbotsbury besuchten wir die einzigartige, berühmte Schwanerei. Lohnt sich. Anschließend per Bus zum Tagesziel Lyme Regis.

Heute gefahren: 19 km
Übernachtung: Das exzellente Dorset House mit wunderbarem Zimmer und sehr zuvorkommenden Gastgebern.

Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Höchsttemperatur 17C. Wind aus SSW mit 15 bis 25 km/h.
23.08.2014
  
 12°C / 25°C
Powerstock, Vereinigtes Königreich

Morgens ein kleiner Bummel durch das sympathische Lyme Regis, das uns schon bei unserem ersten Besuch 2012 so gefallen hat. Sodann schoben wir zum Warmwerden anschließend unsere Räder den höchsten Hügel weit und breit hinauf. Na toll. Danach aber folgte eine abwechslungsreiche Fahrt durch Bilderbuch-Süd-England inkl. idyllischer Einkehr auf halber Strecke im blühenden Garten des Shave Cross Inn.

Heute gefahren: 30 km
Übernachtung: Das Three Horseshoes Inn überzeugt durch seinen gutbesuchten Pub mit sehr gutem Essen eher, denn durch seine Zimmer, die ein kleines Facelifting gebrauchen könnten. Die Terrasse unschlagbar.
Wetteraussichten: Regen, teilweise stark. Höchsttemperatur 18C. Wind aus SSW mit 25 bis 40 km/h. Regenrisiko 100 %. 25-50 mm Niederschlag erwartet.
24.08.2014
  
 12°C / 25°C
Powerstock, Vereinigtes Königreich

Pausentag am richtigen Ort. Es gibt eine abwechslungsreiche Landschaft, gutes Essen, nette Gastgeber, eine Terrasse mit herrlichem Blick und schönem englischen Garden-Feeling. Wir genießen alles in vollen Zügen.
Für morgen ist kräftiger Regen angesagt, dazu wieder ein ordentlicher Anstieg. Oh, oh.

Übernachtung: Zweite Nacht im Three Horseshoes Inn.

Wetteraussichten: Regen, teilweise stark. Gewitter möglich. Höchsttemperatur 18C. Wind aus SSW mit 25 bis 40 km/h. Regenrisiko 100 %. 25-50 mm Niederschlag erwartet.
25.08.2014
  
 14°C / 18°C
Bovington Camp, Vereinigtes Königreich

Morgens heftiger Regen. Warten bis Mittag. Der Pub öffnet, erstmal ein Cider. Dann geht es los, wir schieben den höchsten Hügel rauf. Nun wird es richtig ungemütlich. Klatschnass kommen wir zu einem Pub. Wieder ein Cider. Für heute reicht es, ein Taxi bringt uns zu unserem B&B. Angesichts unserer nur wenig beeindruckenden Tagesleistung von 20 km, erzählt der Taxifahrer bei der Ankunft: "Die Beiden hab ich direkt im ersten Pub auf der Strecke eingesammelt." Daraufhin unser Gastgeber: "Na die haben sich ja schnell an England gewöhnt." Wie wahr!

Heute gefahren: 20 km
Übernachtung: Deerleap B&B. Netter Gastgeber Robin.
Wetteraussichten: Nachmittags Schauer. Höchsttemperatur 20C. Wind aus SW mit 15 bis 30 km/h. Regenrisiko 40 %.
26.08.2014
  
 14°C / 18°C
Poole, Vereinigtes Königreich

Trotz des "überragend guten" Wetters fahren wir morgens nicht direkt los, sondern unternehmen zuerst eine Wanderung nach Cloud Hill, wo Lawrence of Arabia seine letzten Jahre verbracht hat. Da sein Wohnhaus heute nicht zu besichtigen ist, statten wir alternativ dem auf dem Weg liegenden Panzermuseum mit Live-Vorführungen einen Besuch ab. Dem sehr regen Andrang nach zu urteilen, gefällt's dem Engländer und die Deutschen (wir!) dürfen über die unterschiedlichen Erinnerungen der beiden Nationen an die gemeinsame Kriegsgeschichte philosophieren.

Heute gefahren: 49 km
Übernachtung: Laurel Cottage, etwas außerhalb.
Wetteraussichten: Meistens bewölkt. Höchsttemperatur 19C. Wind aus SW mit 15 bis 30 km/h.
27.08.2014
  
 14°C / 20°C
Poole, Vereinigtes Königreich

Es gibt nur eine Fähre pro Tag von Poole nach Cherbourg, und die fährt morgens um 8:30 Uhr. Also legen wir einen Pausentag ein und genießen zum Abschluss unseres Inselaufenthaltes nochmal englische Spezialitäten, nämlich Cream Tea samt Scones und Clotted Cream, sowie feinste Pizza (wer hat's erfunden?) und natürlich Cider. Wegen Regenklamottenwetter leider nur Stadtbummel und keine Überfahrt nach Brownsea Island.

Heute gefahren: 22 km
Übernachtung: Zweite Nacht im Laurel Cottage.
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Höchsttemperatur 20C. Wind aus WSW mit 25 bis 40 km/h.
28.08.2014
  
 13°C / 18°C
Bricquebec, Frankreich

Schöne frühmorgentliche Rad-Fahrt zum Fährhafen von Poole. Anschließend entspannte Überfahrt nach Cherbourg mit nettem englischen Radlerpaar und Anregungen für interessante weitere Radtouren in Normandie und Bretagne. Die Fahrt zu unserem Tagesziel zuerst wunderbar sonnig, zum Schluss äußerst nass. Und hügelig war es auch!

Heute gefahren: 36 km
Übernachtung: Schlosshotel mit Schlossrestaurant und Schlossherr. Alle drei sehr gediegen.
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Höchsttemperatur 19C. Wind aus WNW mit 15 bis 25 km/h.
29.08.2014
  
 13°C / 21°C
Carentan, Frankreich

Die heute geradelte Strecke bestand zu 55 km aus einer zum Fahrradweg umfunktionierten ehemaligen Bahntrasse. Nicht ganz so angenehm zu fahren, da überwiegend Schotterbelag, zudem etwas eintönig. Auf der anderen Seite kein Autoverkehr, daher entspanntes, ruhiges Radeln. Genauso zwiespältig war das Wetter heute. Nach unserem sonnigen Picknick kam der Regen... .

Heute gefahren: 57 km
Übernachtung: Grandioses B&B in alter Industriellen-Villa. Fantastisches Zimmer und sehr nette Gastgeberin, die sogar unsere Wäsche von der Leine nahm und faltete.
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Höchsttemperatur 20C. Wind aus WNW mit 15 bis 25 km/h.
30.08.2014
  
 11°C / 19°C
Torigni-sur-Vire, Frankreich

Eigentlich sollte man meinen, heute sei unser Pechtag gewesen. Erst verlieren wir eine Mutter am Fahrrad, dann gibt es den ersten Platten. Kurz danach kommt der Dauerregen. Anschließend ein Beinahesturz, der aber mit einem Sachschaden glimpflich endet und zu guter Letzt auch noch der zweite Platten. Wieder mal wird alles wettgemacht durch unser schönes Tagesziel, das alle Mühen und Widrigkeiten des Tages vergessen lässt.

Heute gefahren: 69 km
Übernachtung: Erneut altes Gemäuer, aber diesmal innen nicht klassisch, sondern topmodern und stylisch. Wir genießen es ausgiebig.
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Stellenweise Nebel. Höchsttemperatur 21C. Wind aus W mit 10 bis 15 km/h.
31.08.2014
  
 13°C / 24°C
Torigni-sur-Vire, Frankreich

Glück im Unglück. Erst kurz vor Ende der Tour erwischt uns ein Hexenschuss, der weiteres Radfahren nicht ratsam erscheinen läßt. Wir freuen uns, dass wir mit unseren Bromptons unterwegs sind, denn so holen wir einfach das Auto, verfrachten die Falträder darin und nutzen die nächsten Tage für eine Entdeckungstour durch die Normandie. Zu sehen gibt es hier wahrlich genug!

Heute gefahren: 52 km
Übernachtung: Zweite Nacht in Torigni-sur-Vire.

Wetteraussichten: Meistens klar. Höchsttemperatur 25C. Wind aus ONO mit 10 bis 15 km/h.
01.09.2014
  
 13°C / 28°C
Ducey, Frankreich

Nun sind wir noch zwei Tage mit dem Auto unterwegs, das erhöht den Besichtigungsaktionsradius. Also erst zurück nach Carentan, eine vergessene Jacke einsammeln und ein Wikingerschiff entdecken. Dann wollte Gaby ja unbedingt in Saint-Vaast-La-Hougue zwei antike Türme besichtigen. Dort angekommen landeten wir aber statt im Turm in einem schönen Hafen-Restaurant bei Muscheln mit Camembert-Sauce! Danach starten wir zu unserer D-Day Tour in Azeville und besichtigten anschließend das sehr sehenswerte Airborne-Museum in Sainte-Mère-Église.

Übernachtung: L'Auberge de la Sélune.
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Höchsttemperatur 24C. Wind aus N mit 10 bis 15 km/h.
02.09.2014
  
 13°C / 22°C
Bayeux, Frankreich

Nach einem erneut schönen Marktrundgang, diesmal im beschaulichen Ducey, besuchen wir weitere geschichtsträchtige Orte der D-Day Landung. Beeindruckend ist Pointe du Hoc. Hier landeten amerikanische Truppen an einer Steilküste und erklommen diese mit Strickleitern. Nachmittags dann Besuch des Teppichmuseums in Bayeux, wo der bald 1000 Jahre alte und fast 70 Meter lange "Teppich von Bayeux" auf sehr anschauliche Weise die Invasion Englands durch den Normannen "Wilhelm der Eroberer" darstellt. Abends feinste französische Küche im La Rapière.

Übernachtung: Das hervorragende B&B La Villa.
Wetteraussichten: Meistens bewölkt. Höchsttemperatur 23C. Wind aus ONO mit 10 bis 15 km/h.
03.09.2014
Ende der Reise

Nach dem Frühstück in netter englischer und kanadischer Gesellschaft decken wir uns vor der Rückfahrt erstmal mit Cidre und Calvados ein. Ach, dann können wir doch auch noch eben zum Markt schlendern. Und auf dem Weg ist ja die Kathedrale, da schauen wir auch noch rein. Vorher bummeln wir noch durch schöne kleine Geschäfte, dann kaufen wir auf dem Markt ein, dann geht es noch zum Bäcker, dann noch in ein Delikatessengeschäft... . Wir können uns von Bayeux einfach nicht trennen.