Start der Reise
Trier, Rheinland-Pfalz / Deutschland

16.09.2018
  
  : 27°C
Mettlach, Saarland / Deutschland

Nicht an Rhein und Mosel entlang, sondern quer durch die Eifel bringt uns diesmal die Deutsche Bundesbahn mit ihrem Eifel-Mosel-Express RE12 nach Trier, wo wir unsere Radtour bei herrlichem Wetter beginnen. Von hier geht es aber nur relativ kurz an der Mosel entlang, denn schon bald treffen wir auf die Saarmündung, an der wir scharf links abbiegen. Auf beiden Seiten eingerahmt von Bergen mit Weinstöcken oder Schlössern und Burgen drauf, schlängelt sich die Saar idyllisch durch die Landschaft, den Radweg immer schön an ihrer Seite. Wir sind positiv überrascht, hatten wir uns landschaftlich gar nicht so abwechslungsreich vorgestellt. Es dauerte nicht lange, bis wir auf eine sehr schöne Einkehr direkt am Wasser trafen. Bei leckerem Federweißer konnten wir uns hier sehr relaxed das mitgebrachte Picknick schmecken lassen. Etwas beschwingt ging es sodann zu unserem Tagesziel Mettlach, dem Stammsitz von Villeroy und Boch. Hier hatte sich die Familie ein feines Schloss hingesetzt, in dem wir heute standesgemäß residieren.

Heute gefahren: 48 km und 161 hm
Übernachtung: Schloss Saareck bei den Villeroys und von Bochs.
Wetteraussichten: Meistens klar. Sehr warm. Höchsttemperatur 29C. Wind aus SSW mit 15 bis 25 km/h.
17.09.2018
  
  : 29°C
Saarlouis, Saarland / Deutschland

Nach einem feudalen Frühstück im Schloss Saareck, dem Gästehaus von Villeroy-Boch, wollten wir uns eigentlich nur kurz den Firmensitz in der ehemaligen Benediktinerabtei ansehen - hat dann doch ein bisschen länger gedauert, weil das dortige Keramikmuseum wirklich interessant gemacht ist. Und ein Film aus der ARD-Reihe über Unternehmer-Dynastien gab spannende Einblicke in die Firmen- und Familiengeschichten der französischen und deutschen Gründerfamilien, die allen historischen Unbillen zum Trotz zusammengehalten haben. Danach Aufbruch zum eigentlichen Highlight des Tages, der großen Saarschleife! Und die haben wir uns gleich drei mal angesehen: einmal hin, und vergeblich nach einem mit Brommis (und für die Schreiberin) gangbaren Weg hinauf zum Aussichtspunkt hoch oben auf einem Hügel gesucht; einmal zurück, weitergesucht und nicht gefunden, stattdessen ein dickes Eis verputzt; und schließlich nochmal hin und dann einfach vorbeigeradelt, immer an der schönen Saar entlang zu unserem Tagesziel Saarlouis.

Heute gefahren: 51 km und 182 hm
Übernachtung: Hotel Kleiner Markt, zentral gelegen, nah zur Altstadt.
Wetteraussichten: Teilweise bedeckt. Vereinzelt sind Schauer oder Gewitter möglich. Höchsttemperatur 29C. Wind aus SSW mit 10 bis 15 km/h.
18.09.2018
  
  : 28°C
Zetting, Grand Est / Frankreich

War gar nicht so leicht, aus der Innenstadt von Saarlouis wieder zurück an die Saar zu kommen. Das geschafft, ging es fortan wieder sehr schön immer am Wasser lang. Unterwegs jede Menge Angler, oft im Sportangelvereinsshirt. Scheinbar finden gerade Angelwettkämpfe statt. Vorbei an jeder Menge Salat ging es durch die Gemüsekammer des Saarlandes zu unserem nächsten Stopp in Völklingen, wo wir uns die Mitte der 80-er Jahre stillgelegte Hütte, jetzt UNESCO-Weltkulturerbe, angeschaut haben. Wir brauchten natürlich wieder mal Stunden dafür, war eben alles zu interessant. Anschließend mussten wir uns daher etwas sputen, um noch im Hellen unser Tagesziel zu erreichen. Bei der Gelegenheit haben wir doch glatt die deutsch-französische Grenze übersehen. Aber schön, wieder in Frankreich zu sein!

Heute gefahren: 58 km und 203 hm
Übernachtung: Gutes Chambre d‘hôtes in kleinem Dörfchen.
Wetteraussichten: Meistens klar. Höchsttemperatur 28C. Wind aus SW mit 10 bis 15 km/h.
19.09.2018
  
  : 29°C
Zetting, Grand Est / Frankreich

Warum verbringt man zwei Nächte in dem kleinen lothringischen Dorf Zetting? Na, um einen Tag so richtig schön zu relaxen, natürlich! Aber da nur relaxen für uns auch nix ist, haben wir kurz das Dörfchen mit seiner mittelalterlichen Kirche samt kleinem Friedhof drumherum erkundet und sind dann in die nächstgrößere Stadt Sarreguemines (deutsch Saargmünd) zurückgeradelt. Strahlender Sonnenschein unterstrich die nette Atmosphäre, und um uns herum hörten wir ein interessantes Sprachgemisch aus Französich, Deutsch und Lothringisch (siehe Foto aus dem Schuhgeschäft). Nach dem Mittagessen draußen in einem netten Bistro haben wir uns auf dem anderen Saarufer noch das „Casino“ angeschaut. Das schöne Gebäude mit bunten Fayencebildern an der Fassade ließ ein Keramikhersteller im 19. Jh. ursprünglich als Freizeiteinrichtung für seine rund 3.000 Mitarbeiter mit Turnhalle, Bibliothek etc. erbauen, heute beherbergt es ein Restaurant und städtische Veranstaltungsräume. Nach dem Sightseeing ging’s nochmal in den französischen Supermarkt, um Käse, Pastete, dü päng und dü väng für unser abendliches Picnic einzukaufen. Dann trugen uns unsere Brommis entlang dem abendlichen Saarkanal wieder zurück nach Zetting.

Übernachtung: Hotel etc.
Wetteraussichten: Meistens klar. Sehr warm. Höchsttemperatur 28C. Wind aus SW mit 10 bis 15 km/h.
20.09.2018
  
  : 23°C
Brouviller, Grand Est / Frankreich

Äußerst idyllisch ging es heute Morgen am Saar-Kanal weiter. Man erwartet von so einer Wasserstraße ja nun keine große Abwechslung, sondern schnurgeraden Verlauf und eintöniges Ufer. Das Bild an diesem schmalen Kanal aber völlig anders. Mit vielen Windungen schlängelt er sich durch eine sich stets ändernde Landschaft. Mal durch dermaßen schöne Wälder, daß man glaubt durch einen Park zu radeln. Dann wieder entlang von Feldern, Wiesen und Seen mit Schilf bewachsenem Ufer. Erst noch Hügel links und rechts, dann flach, später erscheinen die Vogesen am Horizont. Berufsschifffahrt haben wir keine gesehen, dafür einige Freizeitkapitäne, die ihren Spaß an den 23 kleinen Schleusen unterwegs hatten. Man hätte noch lange so weiter radeln können, bis zur Mündung in den Rhein-Marne-Kanal, aber wir entschieden uns für eine Abkürzung. Schließlich gab es in unserer Unterkunft heute table d’hôtes, das durften wir auf keinem Fall verpassen. So tauschten wir den perfekten, beschaulichen Kanalradweg gegen eine beschwerliche, teils hügelige, teils schottrige Schotterstrecke, um unser Tagesziel rechtzeitig zu erreichen. Das ausgesprochen schöne Chambre d’hôtes samt leckerem Abendessen war aber aller Mühen wert.

Heute gefahren: 84 km und 439 hm
Übernachtung: Hotel etc.
21.09.2018
  
  : 27°C
Eckwersheim, Grand Est / Frankreich

Heute bei ein paar Regentröpfchen Start von Brouviller, um bei Arzviller nun auf den Rhein-Marne-Kanal zu stoßen. Aber nicht für lang, denn kurz hinter dem Kanaltunnel von Arzviller wird der alte Rhein-Marne-Kanal zum ausgetrockneten Vallée des Éclusiers mit 17 stillgelegten Schleusen. Bis 1969 dauerte das Durchfahren der gesamten Schleusentreppe einen ganzen Tag. Daher nimmt die heutige Wasserstraße eine Abkürzung über ein Schiffshebewerk, wo ein Schrägaufzug die Schiffe auf einmal über die knapp 45 Meter Höhenunterschied transportiert (leider nicht gesehen, da erst nachträglich gelesen). Und kurz vor Ende des Schleusentals hat man den Weg sogar auf Stelzen in das alte Kanalbett verlegt - nochmal eine ganz andere Perspektive. Hinter Lutzelbourg verlassen wir schließlich Lothringen und kommen ins Elsass. Nächster Zwischenstopp ist die schon sehr elsässisch aussehende Stadt Saverne, mit vielen schönen Fachwerkhäusern und der Kirche Notre-Dame-de-la-Nativité. Dort haben wir während eines ausgiebigen Regengusses nicht nur ein Dach über dem Kopf gefunden, sondern konnten dem Organisten auch beim Üben an der großen Orgel lauschen und die teils mittelalterlichen Kunstwerke näher betrachten - wofür so ein Unwetter nicht alles gut sein kann! Kurz vor Vendenheim finden wir dann unsere nächste Unterkunft: Nachdem wir so viele Boote auf dem Kanal nur haben vorbeischippern sehen, übernachten wir heute auf einem zum Hausboot umgebauten Frachtkahn.

Heute gefahren: 63 km und 192 hm
Übernachtung: Auf einem Frachter im Rhein-Marne- Kanal.
22.09.2018
  
  : 26°C
Straßburg, Grand Est / Frankreich

Die heutige Strecke nach Straßburg nur ein Katzensprung, daher genossen wir den Morgen noch ausgiebig auf unserem Schiff und unterhielten uns etwas mit dem Eigner über diese ungewöhnliche Unterkunft. Er hat drei Schiffe, auf “unserem” wohnt er mit seiner Familie. Hier gibt es nur die eine Gästekajüte. Das zweite Schiff gleichen Typs baut er gerade aus und will es dann verkaufen. Kostenpunkt 200 - 300T€. Der dritte kleinere Kahn beherbergt ein Gästeappartement für fünf Personen.
Dann ging los zur letzten Etappe, die wir durch die Besuche zweier schöner Elsässer Dörfer künstlich verlängerten. Vorbei ging es am Europäischen Parlament bevor wir in die trubelige Altstadt von Straßburg eintauchten. Hier verbringen wir noch einen Tag, bevor es am Montag mit dem Zug ab Kehl von der anderen Rheinseite wieder nach Hause geht.
Die sehr, sehr empfehlenswerte Flüssetour von Trier nach Straßburg geht hier wieder mal viel zu früh zu Ende.

Heute gefahren: 23 km und 58 hm
Übernachtung: Sehr schönes B&B in guter Lage. Empfehlenswert.

 

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